Energieverbrauch als Sicherheitsindikator

Energieverbrauch als Sicherheitsindikator – wie wir bei aixit Sicherheit und Nachhaltigkeit zusammendenken

Cyberangriffe gehören längst zum Alltag in der IT-Welt. Rechenintensive Schadprogramme wie Ransomware, Kryptominer oder andere werden dabei immer raffinierter, um unentdeckt zu bleiben. Die steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz in Rechenzentren bieten hier einen Ansatz zum Enttarnen. Bei aixit beschäftigen wir uns daher im Rahmen eines eigenen Forschungsprojekts mit einem aussichtsreichen Ansatz für mehr Sicherheit. Unsere Idee verbindet im Kern die Themenfelder IT-Sicherheit und Energieanalyse.

Das Grundprinzip folgt einer vielversprechenden Logik: Das Verhalten im Energieverbrauch eines IT-Systems birgt viele Informationen über dessen Nutzung, auch über das, was im Hintergrund passiert. Abweichungen vom erwartbaren Verbrauchsmuster einer Applikation können Hinweise auf verdächtige Aktivitäten liefern – zum Beispiel auf eine Schadsoftware, die im Hintergrund rechenintensive Prozesse ausführt. Statt wie üblich auf signaturbasierte Erkennung zu setzen, verfolgen wir einen anderen Weg: Wir messen testweise in unseren Rechenzentrum Frankfurt den Energieverbrauch direkt auf Hardware-Ebene und kombinieren diese Daten mit intelligenten Analyseverfahren. Unsere Zielsetzung ist es, zukünftig auch unbekannte oder polymorphe Angriffe erkennen zu können, die durch klassische Verfahren nicht mehr zuverlässig erfasst werden.

Der Ansatz bietet verschiedene Mehrwerte: Zum einen würde die Sicherheit im Rechenzentrum durch einen weiteren Beobachter und Warner erhöht – der keinen Zugriff auf die Ausführungsumgebung oder Applikation benötigt – mit klarem Erkennungspotenzial für bisher nicht oder oftmals zu spät identifizierbare Angriffsformen. Zum anderen lassen sich durch die detaillierte Verbrauchsanalyse Optimierungspotenziale im laufenden Betrieb heben. Das hilft nicht nur bei der Kostenkontrolle, sondern unterstützt auch unsere Nachhaltigkeitsziele in der Nutzung von IT-Ressourcen.

Natürlich bringt ein solcher Ansatz auch Herausforderungen mit sich. Die größte liegt in der Komplexität moderner IT-Infrastrukturen. In virtualisierten Umgebungen teilen sich viele Systeme dieselbe physische Hardware. Dadurch ist es schwierig, den Energieverbrauch genau einer einzelnen Anwendung oder virtuellen Maschine zuzuordnen. Hinzu kommt, dass Workloads heute dynamisch sind: Systeme fahren hoch, skalieren automatisch oder verlagern Prozesse im laufenden Betrieb. Die „Normalität“ ändert sich ständig – was die Erkennung von Anomalien deutlich erschwert. Eine weitere Herausforderung liegt in der Skalierbarkeit. Während sich ein solcher Ansatz in Laborumgebungen gut testen lässt, muss er in der Realität mit Hunderten oder Tausenden Systemen effizient und automatisierbar funktionieren.

Unser Projekt könnte mit seinem Vorgehen zukünftig eine Lücke schließen, die bisher wenig Aufmerksamkeit fand: die Verbindung von Energiemessung und IT-Sicherheit auf Hardware-Ebene. Während klassische Sicherheitssysteme zunehmend an ihre Grenzen stoßen, eröffnet dieser Weg neue Möglichkeiten für eine spezifische Verhaltensklasse von Schadsoftware – und leistet gleichzeitig einen Beitrag zur ökologischen Verantwortung im IT-Betrieb.

Bei aixit treiben wir diese Forschung nicht nur aus technischer Neugier voran, sondern aus Überzeugung: Wer Rechenzentren betreibt, trägt Verantwortung – für Verfügbarkeit, Schutz und Zukunftsfähigkeit gleichermaßen. Der Energieverbrauch als Sicherheitsindikator ist für uns ein spannender Baustein in einer ganzheitlichen Strategie für sichere und nachhaltige IT-Infrastrukturen.

Wenn Sie mehr zu dem Thema wissen möchten, schreiben Sie eine Mail an forschung@aixit.com oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

 

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